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Wenn Beschäftigte wie Online-Einkäufe bewertet werden

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Wenn Beschäftigte wie Online-Einkäufe bewertet werden

ver.di kritisiert Überwachung als arbeitnehmerfeindlich und datenschutzrechtlich höchst problematisch.
Überwachung Leistungsdruck Stress Digitalisierung Computer Bildschirm junger Mann Elnur_, Bild-ID #209437562, depositphotos.com Die Software "Zonar" sorgt für totale Überwachung bei Zalando in Berlin.

ver.di kritisiert System permanenter digitaler Leistungskontrollen und Ratings bei Zalando

Als "übergriffig, arbeitnehmerfeindlich und datenschutzrechtlich höchst problematisch" kritisiert ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger die Überwachungs- und Ratingsoftware "Zonar", die beim Versandhändler Zalando an einem Bürostandort in Berlin mit rund 2.000 Beschäftigten zum Einsatz kommt.

Zum ersten Mal haben Wissenschaftler im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung die Software und ihre Auswirkungen umfassender untersuchen können:

Das ist umso aufschlussreicher, weil gerade Zalando – und auch Amazon – immer wieder wortreich mit Transparenz werben, faktisch aber kaum Einblicke in ihre neuen Formen der Arbeitssteuerung und -kontrolle zulassen.

Beschäftigte haben Rechte. Das müssen auch Unternehmen wie Zalando und Amazon endlich begreifen und respektieren!

Stefanie Nutzenberger, Bundesvorstandsmitglied der ver.di und zuständig für den Handel

"Wir erleben bereits seit längerer Zeit, dass Unternehmen wie Amazon und Zalando neue Formen der digital gestützten Leistungskontrolle vorantreiben, die für die Beschäftigten in mehr Überwachung und damit Druck und Arbeitshetze münden", so Nutzenberger weiter.

"Die aktuelle Studie zu Zalando zeigt nun eindringlich, wie weit durch Algorithmen gesteuerte Kontrollen in den Alltag eingreifen und wie arbeitnehmerfeindlich sie sind:

Sie sind intransparent, setzen die Beschäftigten in permanente Konkurrenz zueinander, missachten den Datenschutz und dienen als billige Ausrede, warum man keine Tarifverträge abschließen will. Stattdessen definiert Zalando völlig willkürlich, wer von den wenigen angeblichen 'top performern' eine Lohnerhöhung erhält. Für den Rest gibt es Lohnstagnation.

Unternehmen wie Zalando und Amazon müssen endlich begreifen, dass Beschäftigte Rechte haben, die sie respektieren müssen. Dazu gehört das Recht auf einen Tarifvertrag und Tariflöhne, auf humane Arbeitsbedingungen und den Schutz von privaten, sensiblen Daten", fährt Nutzenberger fort.

Auch Politik und Öffentlichkeit seien dazu aufgefordert, auf diese neue Qualität von digitaler Überwachung zu reagieren. Denn, so Nutzenberger: "Die Unternehmen versuchen, mehr und mehr den Schutz der Beschäftigten auszuhöhlen und sind damit Vorreiter für einen neuen Trend in der digitalen Arbeitswelt."

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