Toys ,R‘ Us hat Lohnerhöhungen angeboten - weil ihr euch für Anerkennungstarifverträge eingesetzt habt! Doch das Angebot hat zu viele Haken...
Die Lohnerhöhung ist unsicher, es profitieren nur wenige davon und die Geschäftsleitung will mit der Gesamtzusage die Tarifauseinandersetzung und die Streikbewegung zerschlagen.
In fast allen Märkten gibt es nun Aushänge mit Gesamtzusagen der Geschäftsleitung: Wer länger als zwei Jahre bei Toys ,R‘ Us arbeitet, erhält künftig mindestens 9,50 Euro Stundenlohn. Nach fünf Jahren Betriebszugehörigkeit werden mindestens 10,50 Euro gezahlt – beides rückwirkend zum 1. April 2016.
Außerdem gewährt die Geschäftsleitung Urlaubsgeld in Höhe von 1.003 Euro pro Jahr. Ist demnach alles in Butter? Ihr müsst "nur" noch für mehr Geld kämpfen?
Nein! – Und das hat einen einfachen Grund: Toys ,R‘ Us gewährt euch alle zugesagten Leistungen befristet oder "freiwillig".
Beim Urlaubsgeld etwa gilt von Anfang an eine Befristung bis zum 31. Dezember 2016. Danach war es dann schon wieder mit der wichtigen Zulage. Oder wie bei der Gesamtzusage zur Stundenlohnerhöhung: Hier gibt es eine enorme Unsicherheit.
Der neue Stundenlohn wird zwar Bestandteil eures Arbeitsvertrages, aber Toys ,R‘ Us kann dort ganz leicht heran: Die Geschäftsleitung muss euch nur dazu bewegen, einen Änderungsvertrag zu unterschreiben, der einen niedrigeren Stundenlohn enthält.
Oder sie erhöht den Lohn über viele Jahre nicht weiter. Dann wären alle Beschäftigten bei Toys genauso weit wie vor der Tarifauseinandersetzung.
Die Toys-Beschäftigten halten zusammen! Diesen Zusammenhalt nutzen wir, um nicht auf Gesamtzusagen von Toys hereinzufallen. Wir streiten weiter für Anerkennungstarifverträge Einzelhandel.
Euer Leben muss planbar werden – egal, ob für den Sommerurlaub oder die Ausbildung der Kinder!
Das geht nur, wenn für euch ver.di-Kolleginnen und Kollegen Anerkennungstarifverträge gelten: Die können nicht übergangen werden. Lohnhöhe, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Wochenarbeitszeit und Urlaubstage werden auf diese Weise verlässlich für alle geregelt.
Toys ,R‘ Us kann mit einer Änderung des Arbeitsvertrages nicht an diese Leistungen heran. Daher kämpfen wir gerade in dieser Situation für "Tarif ,R‘ Us – Anerkennungstarifverträge jetzt!"
Denn bei Toys müssen die gleichen Bedingungen gelten wie im übrigen Einzelhandel. Gleiche Arbeit – gleiches Geld!
Zum Vergleich: Im Einzelhandelstarifvertrag NRW verdienen gelernte Verkäuferinnnen und Verkäufer zwischen 10,37 und 15,15 Euro.
Das liegt knapp 10 bis 44 Prozent über dem, was Toys ,R‘ Us jetzt zahlen wird.
Außerdem erhalten alle Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie 36 Werktage Urlaub – verlässlich alle Jahre wieder!
Tariffragen sind Machtfragen! Je mehr wir bei ver.di sind, desto mehr können wir durchsetzen!
Bedeutet im Klartext: Auch die übrigen Beschäftigten bei Toys R Us sollten sich jetzt organisieren, damit wir gemeinsam noch mehr Schlagkraft bekommen!
Die ver.di-Infos im Juni für die Beschäftigten bei Toys R Us gibt es hier als PDF zum Download: