real,-

Finger weg von den Einkommen bei real,-

ver.di übt scharfe Kritik an blitzartiger Tarifflucht
18.06.2015

Die Metro Group kriegt offenbar den Hals nicht voll: Gerade erst wurde die Galeria Kaufhof für 2,8 Mrd. Euro verkauft, schon folgt der Griff nach den Einkommen der real,- Beschäftigten!

 
real-Beschäftigte wehren sich gegen Dumpinglöhne

Die am 17. Juni angekündigte blitzartige Tarifflucht der SB-Warenhaussparte real,- durch eine Mitgliedschaft ohne Tarifbindung im Arbeitgeber-verband läuft auf eine spürbare Senkung der Personalkosten hinaus. Das ist kein "Big Bang", wie er bei real,- gerade in Mode ist, sondern ein Riesenknaller mit negativen Vorzeichen!

Die Beschäftigten sollen zum Verzicht gedrängt werden, damit sich die Modernisierung weiterer Filialen finanzieren lässt, ohne z.B. den Veräußerungsgewinn in Sachen Kaufhof anzutasten. Das ist ein Angriff auf die Geldbeutel, der nach Gegenwehr in den Betrieben und auf der Straße verlangt!

Schon die nächste Tariferhöhung soll nicht gezahlt werden. Abgesehen davon droht eine Verschlechterung der Löhne, Gehälter und Arbeitsbedingungen bei allen Neueinstellungen. Das hätte zwangsläufig auch negative Folgen für die jetzigen Stammbeschäftigten, selbst wenn vollmundig »Bestandsschutz« versprochen wird.

Um die Personalkosten schnell zu drücken, streben das Management der Metro Group und von real,- kurzfristig einen Haustarifvertrag an. Gleichzeitig sprechen sie sich für eine mittelfristige »Modernisierung« der Flächentarifverträge aus, die zu mehr »Wettbewerbsgleichheit« führen soll. Auch das spricht die deutliche Sprache der Lohndrücker und fordert unseren Widerspruch heraus.

Metro Group soll Tarifflucht rückgängig zu machen!

Wir fordern die Metro Group auf, den Austritt aus der Tarifbindung rückgängig zu machen, in den Flächentarifvertrag zurückzukehren und wieder aus der unsozialen Sackgasse herauszukommen. Treten Sie mit uns gemeinsam für die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge des Einzelhandels ein, um Dumping und Billigkonkurrenz wirksam zu unterbinden.

Bleibt es bei der Tarifflucht, so beschädigt das die Tarifbindung in der ganzen Branche enorm; ausgeweitet werden dadurch Lohndumping und Altersarmut.

Tariflichen Schutz mit aller Kraft verteidigen!

Für die jetzigen Beschäftigten bei real,- gilt der Flächentarifvertrag auf dem gegenwärtigen Niveau weiter – wenn sie Mitglied von ver.di sind. Doch schnell könnte von Seiten des Arbeitgebers Druck aufgebaut werden, damit per einzelvertraglicher Unterschrift Verzicht geleistet wird.

Es wäre nicht das erste Mal, dass der Schutzcharakter von Tarifverträgen an solchen Fällen besonders deutlich wird. Dieser Schutz muss auch bei real,- mit aller Kraft verteidigt werden. Wir sagen klar und deutlich: ver.di wird weder eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in den real,-Belegschaften akzeptieren, noch eine generelle Senkung des Einkommensniveaus.

Dafür werden wir gemeinsam mit den Betriebsräten und den Beschäftigten kämpfen: Unter Einsatz aller uns zur Verfügung stehenden Mittel – und mit möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen, die sich neu gewerkschaftlich organisieren und unsere Ziele unterstützen!

ver.di fordert die Rückkehr in die Flächentarifverträge!

Mehr dazu auch in der aktuellen ver.di-Pressemeldung. Das Flugblatt von ver.di im Handel zu den Vorgängen bei real,- gibt es hier noch einmal als PDF zum Download: