ver.di hatte alle Beschäftigten des SB-Warenhauses real,- für Montag, den 26. November 2018, zu bundesweiten Streiks aufgerufen. Mit der ganztägigen Arbeitsniederlegung setzten sich die Streikenden für die Anwendung des ver.di-Flächentarifvertrages auf die 34.000 Beschäftigten des Unternehmens ein.
Vor der Düsseldorfer Zentrale des Metro-Konzerns, zu dem real,- gehört, wurden am Montagmittag mehrere tausend Beschäftigte zu einer Streikversammlung erwartet. Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Werner Klockhaus und ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger informierten dabei die Streikenden über das Verhalten des Metro-Konzerns im Tarifkonflikt.
Zur Streikversammlung vor der Konzernzentrale kam auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, um zu den Beschäftigten zu sprechen. Mit dabei waren außerdem die beiden Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Thomas Dommel von der Metro Logistics Germany und Xaver Schiller von der Metro C+C.
real,- hatte im Frühjahr 2018 Tarifflucht aus dem Flächentarifvertrag begangen und wendet für Neueinstellungen nun einen mit dem Verein DHV abgeschlossenen Billig-Tarifvertrag an.
4.500 Arbeitsverträge mit befristet Beschäftigten wurden nicht verlängert. Der DHV hat bei real,- so gut wie keine Mitglieder, während ver.di die mit weitem Abstand stärkste Gewerkschaft ist.
Im September erklärte Metro-Chef Olaf Koch, man habe "alle notwendigen Voraussetzungen" geschaffen und kündigte an, nun wolle man die SB-Warenhäuser verkaufen.
"Der Metro-Konzern hat die Katze aus dem Sack gelassen und will real,- abstoßen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Beschäftigten existenzsichernde Löhne bekommen, indem für sie wieder der Flächentarifvertrag gilt. An dieser Forderung kommt auch ein neuer Besitzer nicht vorbei", erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.
Metro habe eine soziale Verantwortung für seine Beschäftigten. Es dürfe bei dem Verkauf nicht nur darum gehen, Geld in die Konzernkasse zu spülen. Wichtig sei, real,- als Ganzes zu verkaufen.
"Wir brauchen einen umsichtigen Investor. Heuschrecken würden weder Rücksicht auf eine positive Entwicklung des Unternehmens noch auf die Existenzen der Beschäftigten nehmen", so Nutzenberger.
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