Primark

Für den regionalen Tarifvertrag!

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Für den regionalen Tarifvertrag!

Arbeitgeberseite bewegt sich bei den Tarifverhandlungen

Am 18. September fand in Hannover die 2. Tarifverhandlung zwischen unserer ver.di Bundestarifkommission und der Arbeitgeberseite um die Tarifbindung des Unternehmens statt. Zur Erinnerung: ver.di fordert, dass für alle Beschäftigten von Primark die jeweiligen regionalen Tarifverträge der Länder Anwendung finden.

2 Streikende mit Trillerpfeifen ver.di Handel Primark: Klarmachen zum regionalen Tarifvertrag!  –

Bislang hat dies die Arbeitgeberseite abgelehnt. Und auch zu Beginn der 2. Tarifverhandlung hat Herr Kroogmann deutlich gemacht, dass Primark weiterhin einen bundesweit geltenden, eigenen Tarifvertrag anstrebt.

Aber er machte auch deutlich, dass die Aktionen der letzten Wochen bei den Arbeitgebern einen Denkprozess angestoßen haben. Dies habe dazu geführt, dass der ver.di-Bundestarifkommission der Entwurf eines Tarifvertrages vorgelegt wurde.

Dieser neue Arbeitgeberentwurf geht tatsächlich auf viele unserer Forderungen ein:

  • Urlaub: Von 27 bis auf 30 Arbeitstage
  • Sonderzahlung: Nun 100% des individuellen Einkommens festgeschrieben
  • Die Entfristung von sachgrundlos befristeten Arbeitsverhältnissen nach einem Jahr
  • Die Möglichkeit Erziehungs- und Pflegezeit zu nehmen
  • Mehr Lohn und Gehalt

Das zeigt: Wir sind auf einem guten Weg zu unserem Ziel der Tarifbindung für Primark!

Ein großer Schritt, aber noch nicht am Ziel

Aber trotz aller positiver Bewegung, die die Arbeitgeber mit ihrem Entwurf gezeigt haben, darf nicht vergessen werden: Es gibt immer noch einen großen Abstand zu den tariflichen Regelungen!

Zum Beispiel:

  • Das angebotene Gehalt liegt z.T. bis 300 Euro pro Monat unter dem Tarifentgelt.
  • Urlaubs- und Weihnachtsgeld (Sonderzahlung) nach Tarif machen zusammen mehr als 112,5% des eigenen Einkommens aus.
  • Wir brauchen planbare Arbeitszeiten und nicht ein flexibles Arbeitszeitkonto, über das der Arbeitgeber bestimmt.

Im Einzelhandel bestimmt jeder Euro, den wir am Ende des Monats auf unserem Konto haben, ob wir heute gut leben können und im Alter eine halbwegs gute Rente bekommen.

Deswegen bleibt unsere Forderung: Wir wollen die Anerkennung der regionalen Tarifverträge des Einzelhandels. Tarifregelungen sind eine Untergrenze, darüber schließen wir gerne ab – aber darunter geht nicht!

Wir machen gute Arbeit und wir haben Anspruch auf gute Regelungen – und auf keinen Cent weniger. Das nennen wir FAIR!

Gemeinsam mit allen Beschäftigten von Primark wollen wir in den nächsten Wochen darüber diskutieren, wie wir das Angebot der Arbeitgeber bewerten und wie wir unser gemeinsames Ziel der Tarifbindung von Primark auf Grundlage der regionalen Tarifverträge erreichen.

Wie bei jeder Gipfelerstürmung wissen wird, dass es seine Zeit und auch seine Zwischenschritte braucht. Aber ein Gipfel ist erst dann erreicht, wenn man ganz oben ist.

Deswegen wollen wir mit euch zusammen deutlich machen, dass der 18. September 2015 ein gutes Zeichen war. Aber für einen Tarifabschluss ist noch einige Bewegung nötig!

Diese ver.di-Infos von September 2015 für die Beschäftigten bei Primark gibt es auch zum Download als kompaktes PDF: