Wertschätzung geht anders!

Freiwillige Lohnerhöhung bei Metro ist ein Tarifdiktat
26.07.2021
Streikende Metro-Beschäftigte am 18. Juni 2021 in Nürnberg

26. Juli 2021. Metro hat die BEschäftigten darüber informiert worden, dass es ab 01.12.2021 bzw. 01.11.2021 „freiwillig“ 2 Prozent mehr Geld geben soll. Begründet wird das mit den schleppenden Tarifverhandlungen.

Diese freiwillige Erhöhung ist keine Wertschätzung, sondern ein Tarifdiktat.

Tariferhöhungen werden durch ver.di mit dem Arbeitgeberverband verhandelt und sind dann nicht freiwillig, sondern einklagbar und zwingend. So kann die Metro diese Zusage jederzeit widerrufen. Metro geht also jetzt den Weg der Gutsherrenart und will die Streikbewegung dadurch beenden.

Auch in anderen Unternehmen wird versucht durch eine Vorweganhebung Streiks zu beenden, ohne Erfolg - aber, da gibt es noch einen kleinen Unterschied. Eure freiwillige Erhöhung soll erst ab 01.12./01.11. greifen, obwohl die Tarifverträge zum 30.03/30.04 gekündigt wurden. Wo sind die Erhöhungen für die letzten sieben Monate?

Offensichtlich gibt es statt Wertschätzung für sieben Monate gute Arbeit nur eine Nullnummer
Wertschätzung geht anders!

Die absolute Frechheit allerdings ist die Ankündigung, dass übertarifliche Bestandteile mit der Zwei-Prozent-Erhöhung verrechnet werden. Warum bekommen Kolleg*innen Übertarif?  Weil die Metro besondere Leistungen honorieren will. Ganz offensichtlich haben diese Kolleg*innen wohl schlechtere Arbeit in der Pandemie geleistet und werden jetzt um 2 Prozent ihres Entgeltes gekürzt.

Spaltung der Belegschaft und verdeckte Gehaltskürzung - Wertschätzung geht anders!

Lasst euch von diesem einseitigen Schritt nicht beirren. Gute Arbeit verdient gutes Geld in einem Tarifvertrag und nicht durch freiwillige Vorweganhebung, macht weiter so und zeigt durch Streikbeteiligung, was ihr von diesem Schritt haltet.

Anständige Tariferhöhung in einem Tarifvertrag - so geht Wertschätzung!