KiK steht für „Kunde ist König“. Für einen Betrag von knapp 30 Euro kann sich der Kunde komplett einkleiden. Alles andere allerdings bleibt bei KiK auf der Strecke...
Der deutsche Textil-Discounter KiK mit Sitz in Bönen wurde im Jahr 1994 von Stefan Heinig zusammen mit der Unternehmensgruppe Tengelmann gegründet. Die Unternehmensgründung folgte der Idee, das Prinzip des Discounthandels aus dem Lebensmittelbereich auf den Textilmarkt zu übertragen.
Mit Erfolg: KiK expandiert rasch und besitzt mittlerweile über 3.100 Filialen in Europa, davon 2.500 in Deutschland. Bevorzugte Standorte der Filialen sind Stadtränder und Kleinstädte, wo die Ladenmieten günstig sind. Fast jede fünfte Frau in Deutschland kauft Oberbekleidung beim Textildiscounter. Im Geschäftsjahr 2010 belief sich der Umsatz auf 1,66 Milliarden Euro. Der Verkauf von Textilien macht heute etwa 75 Prozent des Gesamtumsatzes von KiK aus. Mit einem Textilumsatz von mehr als einer Milliarde Euro ist KiK inzwischen Deutschlands siebtgrößter Textileinzelhändler.
KiK – Schlusslicht in punkto Unternehmensverantwortung
KiK kauft die billige Kleidung direkt über eigene Büros (u. a. in Dhaka, Bangladesch) und über Importeure ein. Als Antwort auf die öffentliche Kritik an der mangelhaften sozialen Unternehmensverantwortung von KiK hat das Unternehmen seinen Verhaltenskodex überarbeitet, doch der steht nur auf dem Papier: Viele Elemente des Kodexes werden nicht in die Tat umgesetzt, eine unabhängige Kontrolle durch eine Multi-Stakeholder-Initiative, bestehend aus Unternehmensverter_innen, lokalen Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen, fehlt.
Weder die Ergebnisse von Fabrikkontrollen noch die Namen der Lieferanten werden veröffentlicht. Transparenz? Fehlanzeige! KiK unterstreicht in seinem ersten Nachhaltigkeitsbericht über das Jahr 2010, dass alle Fabriken in Bangladesch geprüft wurden und dass Schulungen bei 20 Lieferanten stattfanden. Über die genaue Anzahl seiner Zulieferer in Bangladesch schweigt sich KiK jedoch aus. Existenzsichernde Löhne werden von KiK nicht gefordert.
Das Unternehmen ist kein Mitglied in einer glaubhaften Multi-Stakeholder-Initiative, die eine unabhängige Verifizierung der Fabrikkontrollen ermöglicht.
Kleidung cleverer kaufen!
Werden Sie aktiv! Nutzen Sie Ihre Macht als Kunde und Kundin! Viele KonsumentInnen setzen sich zusammen mit der Kampagne für Saubere Kleidung für saubere Arbeitsbedingungen ein. Ermöglichen auch Sie den Arbeiter_innen in der Zulieferkette von KiK und den Filialen hier ein Arbeiten in Würde:
Immer mehr Konsument_innen achten beim Einkauf von Textilien auf Nachhaltigkeit. Ökologisch korrekt und fair hergestellt soll die Kleidung sein, ohne Einsatz von Pestiziden oder 90 Stunden-Wochen der Näher_innen. Doch woran erkennen wir entsprechende Textilien? Zahlreiche Siegel und Standards sind mit dem zunehmenden Trend des ethischen Konsums ins Leben gerufen worden – aber was verbirgt sich hinter den bunten Logos und wohlklingenden Standards?
Ergebnisse der Christlichen Initiative Romero
Die Christliche Initiative Romero hat zahlreiche „grüne“ Modelabels und bedeutende Siegel und Zertifikate auf dem Modemarkt kritisch unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse finden Sie auf www.gruenemode.org und im handlichen Ratgeber im Taschenformat „WEARFAIR: Ein Wegweiser durch den Label-Dschungel bei Textilien“.
Den Ratgeber, die KiK-Persiflage und weitere Hintergrundmaterialien zur sauberen Kleidung können Sie bei der CIR bestellen:
Außerdem gibt es die KiK-Persiflage auch hier auf der rechten Seite zum Download als PDF.
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