Hennes & Mauritz

Verhandlungen über einen Digitalisierungstarifvertrag abgelehnt!

Drohen bei H&M weitere Betriebsschließungen, noch mehr Personalabbau und eine Entwertung der Arbeit?!
07.08.2020
So nicht, Hennes & Mauritz: Wir wehren uns!

Es ist das immer gleiche Drehbuch: Wenn ein Unternehmen im Rahmen einer Umstrukturierung Betriebe schließen, Personal abbauen und Arbeit entwerten will, dann werden Betriebsräte und Gewerkschaften angegriffen, weil sie für Standort- und Beschäftigungssicherung und für qualifizierte Arbeit stehen. Vor diesem Erfahrungshintergrund muss das aktuelle Vorgehen von H&M bewertet werden.

Nachdem der Gesamtbetriebsrat am 24. Juni 2020 die Geschäftsführung von H&M aufgefordert hatte, mit ver.di über einen Digitalisierungstarifvertrag zu verhandeln, erfolgte am selben Tag die Ankündigung des Unternehmens, den GBR drastisch verkleinern zu wollen. Am 31. Juli kündigte H&M die Gesamtbetriebsvereinbarung zur Verkleinerung des GBR und schlug eine neue Vereinbarung vor, in dem der GBR von derzeit 40 auf zukünftig acht Mitglieder reduziert werden soll.

Was sind die Fakten?

  • Die Anzahl der zu verhandelnden Projekte sind in den letzten Jahren massiv gestiegen, eine weitere Steigerung hat H&M bereits mehrfach angekündigt. Nahezu alle übergreifenden Projekte aller Fachabteilungen von H&M müssen über den Tisch des GBR laufen.

  • Darauf hat H&M reagiert und sich mit der Schaffung einer zusätzlichen Managementebene selbst personell massiv verstärkt, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. H&M hat für Deutschland sogar eine neue Stelle für Verhandlungsmanagement geschaffen.

  • Bei einer stetig ansteigenden Zahl von Verhandlungen ist eine Verkleinerung des GBR für einen ehrbaren Kaufmann keine richtige Schlussfolgerung – denn dadurch können die Vertretungen der Beschäftigten nicht mehr auf Augenhöhe verhandeln.

Auf diese Weise entmündigt H&M die Beschäftigten. Denn Betriebsräte sind von den Beschäftigten demokratisch gewählt, um in den eigenen Angelegenheiten im Betrieb und im Unternehmen gehört und beteiligt zu werden.

Ähnlich undemokratisch geht H&M gegen die Beschäftigten vor, die ihr Grundrecht auf Vereinigung in einer Gewerkschaft wahrnehmen: Mit gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten nicht zu reden bedeutet, sie zum Schweigen bringen zu wollen. Diesen Ansatz verfolgt offenkundig die Unternehmensspitze:

  • Mit ver.di-Schreiben vom 21. Juli wurde H&M zu Verhandlungen über einen Digitalisierungstarifvertrag aufgefordert und um Rückmeldung samt Terminvorschlägen bis zum 3. August gebeten. Eine Antwort erfolgte nicht.

Damit ist zu befürchten, dass H&M im Rahmen seiner beabsichtigten Digitalisierungsstrategie weitere Betriebe schließen, Personal abbauen und Arbeit entwerten will. Anstatt die Zukunft mit den Beschäftigten gemeinsam zu gestalten, will H&M offenbar bei der Umstrukturierung des Unternehmens harte Fakten schaffen und die betroffenen Kolleginnen und Kollegen vor vollendete Tatsachen stellen. Im schlimmsten Fall sind dies Kündigungen oder ein Auslaufen befristeter Verträge.

Jetzt muss gehandelt werden!

Unmittelbar nach der Sommerpause wird die ver.di-Bundestarifkommission am 04. September und am 15./16. September zusammenkommen, um die Beteiligung der Beschäftigten bei der geplanten Umstrukturierung von H&M sicherzustellen: Nur die eigene Beteiligung gibt den Beschäftigten die Möglichkeit, ihre eigenen Interessen zu formulieren und in den Umstrukturierungsprozess einbringen zu können.

In einem Digitalisierungstarifvertrag muss für die Beschäftigten sichergestellt werden:

  • Beteiligung am Zukunftskonzept
  • Beteiligung für nachhaltige Beschäftigungssicherung
  • Beteiligung mit dem Ziel guter, gesundheitsförderlicher Arbeit

Beteiligung erreichen wir nur gemeinsam! In jeder Filiale müssen deshalb möglichst viele Kolleginnen und Kollegen Mitglied bei ver.di werden und dabei helfen, in den eigenen Filialen gewerkschaftliche Aktiven-Strukturen aufzubauen. H&M wird die Beschäftigten bei der Gestaltung der Zukunft nur dann beteiligen, wenn wir viele sind!

Mehr Aktuelles zum Thema findet ihr auf dem Aktiven-Blog "ver.di bei H&M", zu dem es auch eine Facebookseite gibt!

Diese Infos gibt es hier als PDF, gerne auch zum Weiterverteilen an eure Kolleginnen und Kollegen:

 


Wann, wenn nicht jetzt? Organisiert euch, schließt euch zusammen – werdet Mitglied!

Verteidigung der Mitbestimmung und die Durchsetzung eines Digitalisierungstarifvertrages – das sind zwei gute Gründe , Mitglied bei ver.di zu sein und neue Mitglieder für ver.di zu werben: Damit wir gute Arbeit mit Zukunft gemeinsam gestalten können!

Deswegen: Mitmachen, mitreden, mitbestimmen – in eurem eigenen Interesse!
Immer noch nicht Mitglied bei ver.di?

Nichts wie los – für eine sichere Zukunft und gute Arbeit bei H&M!


Ich will mehr Infos zu ver.di!

 

Mehr zu ver.di bei der Modekette H&M auf unserer Übersichtsseite:

Streikende bei H&M
© Helmut Roos