Galeria-Management bewegt sich ein bisschen, jetzt muss verhandelt werden

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Galeria bei Nacht
09.09.2024

Kommt Bewegung in die Tarifverhandlungen oder werden sie zur Hängepartie? Diese Frage stellt sich schon lange, wobei die Unternehmensleitung Anfang September ein neues Detail hinzugefügt hat. In einem Rundschreiben an die Beschäftigten und in einer Mail an die Gewerkschaft ver.di spricht sich Galeria-Arbeitsdirektor Guido Mager dafür aus, "sämtliche Tarifverträge in der aktuellen Fassung, insbesondere die Manteltarifverträge" zu erhalten.

Ein erster kurzer Schritt nach vorn


Was hier als neues "Tarifangebot" daherkommt, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, allerdings reicht er nicht annähernd weit genug. Es fehlt weiter ein durchdachtes Konzept für die Warenhäuser, das auch den  Beschäftigten eine sichere Zukunft bieten kann. Und es muss gefragt werden, warum Galeria-Beschäftigte weiterhin unterhalb der Flächentarifverträge bezahlt werden. Die überraschend verkündeten Tarifbotschaften der Unternehmensleitung werfen viele neue Fragen auf. Bedeuten sie, dass zusätzlich zum Entgelt auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld gezahlt werden soll? Falls ja, welche Berechnungsgrundlage meint der Arbeitgeber? Was versteht er unter "aktueller Fassung" der Tarifverträge?

Ausgehend vom derzeit gezahlten abgesenkten Entgelt und den über drei Jahre gestreckten Anhebungen, die Herr Mager im Rundschreiben und in der Mail aufführt, würde sich das Entgeltniveau auf rund 23 Prozent unterhalb der Flächentarifverträge verstetigen. Das ist deutlich schlechter als im Integrationstarifvertrag (ITV) von 2019 vorgezeichnet und deshalb einfach immer noch  skandalös.

Die vorgeschlagene Anpassung der Manteltarifverträge – in allen Tarifgebieten 37 Stunden bei gleicher Vergütung – ist ein Schritt in die richtige Richtung, wenn es ernst gemeint ist, dass bei veränderten Arbeitszeiten der volle Lohnausgleich gezahlt wird. Die Arbeit bei Galeria ist mindestens genauso viel wert wie bei anderen tarifgebundenen Unternehmen.

Um offene Fragen zu klären und Angebote zu machen, sollte – wie bisher üblich – für beide Tarifparteien der Verhandlungstisch der richtige Ort sein. Die ver.di-Bundestarifkommission hat deshalb erneut mehrere mögliche Termine im September vorgeschlagen, nachdem Galeria sehr kurzfristig zwei Tage genannt hatte. Auf einen von der ver.di-Bundestarifkommission mehrfach seit Juni eingebrachten Terminvorschlag ging die Unternehmensleitung nicht ein. Bestätigt wurde jetzt der 18. September als Verhandlungstermin.

• Wir sind und bleiben verhandlungsbereit, um den Weg für die Rückkehr zu fairen Tarifentgelten zu ebnen, der sich aus der Verhandlungsverpflichtung des nachwirkenden ITV ergibt. Darüber hinaus kann die im Mitarbeiterbrief angesprochene Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie jederzeit vom Arbeitgeber gezahlt werden… 

• Die Beschäftigten bei Galeria brauchen zügig eine existenzsichernde tarifliche Bezahlung, in der auch Wertschätzung für ihre Arbeit zum Ausdruck kommt!

 
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