Die Empörung wächst

Galeria: Arbeitgeber blockiert Lösungen im Interesse der Beschäftigten
09.12.2022
Aktion Anfang Dezember 2022 bei Galeria in der Berliner Müllerstraße

9. Dezember 2022. Kaum war in dieser Woche eine Verhandlung vorüber, folgte die nächste. Da die Arbeitgeberseite nur Absichtserklärungen von sich gibt und keinen Mut zu Entscheidungen zeigt, war die Atmosphäre emotional sehr  aufgeladen.

Die Bundestarifkommission (BTK) reagierte geschockt und verärgert über das Verhalten der anderen Seite, die offenbar kein  Interesse hat, gemeinsam mit ver.di das Beste für die Beschäftigten beim Insolvenzgeld herauszuholen bzw. weitere  Absicherungen tariflich festzuschreiben. 

Schon nach 45 Minuten verließ der Arbeitgeber die Verhandlung und begründete dies mit anderen Verpflichtungen. Alle  Termine sind ihm offenbar wichtiger, als Lösungen zu finden. Das ist verantwortungslos und sorgt für wachsende Empörung. Auch die Tatsache, dass auf Arbeitgeberseite kein Entscheider mit am Tisch saß, spricht gegen echten Verhandlungswillen.

Tarifliche Absicherung muss endlich her

Knackpunkt ist nach wie vor die Sonderzahlung, bei der das Unternehmen zurückgerudert ist: Galeria will nur 3/12 bei der  Bundesagentur für Arbeit melden. Die Arbeitgeber lehnen die volle Sonderzahlung grundsätzlich ab und haben somit ihre  bisherige Haltung revidiert.

Sie fordern, dass wir Teile unseres Tarifvertrages aufgeben, wollen einen grundsätzlichen Verzicht auf Nachgewährung  durchsetzen und lehnen akzeptable Regelungen für Beschäftigte, die von Arbeitsplatzverlust bedroht sind, ab. Hier bieten sie lediglich eine unverbindliche »Option« für Verhandlungen an.

Die Bundestarifkommission hat den Eindruck, dass bewusst auf Zeit gespielt wird, um im Weihnachtsgeschäft Ruhe in der  Belegschaft zu haben. Jetzt sollen die Kolleginnen und Kollegen »buckeln« und danach kommt eventuell das dicke Ende…

Management und Eigentümer haben großen Anteil daran, dass die Zukunft des Warenhauses, die Zukunft vieler Menschen  bedroht ist. Keinerlei Wertschätzung erhalten die Beschäftigten dafür, dass sie durch Verzicht auf Geld jahrelang in das  Unternehmen investiert haben. Dennoch ist man nicht bereit, beim Insolvenzgeld für die Betroffenen das Beste herauszuholen und auch für den Fall eventueller Kündigungen akzeptable Absicherungen zu vereinbaren.

Die Bundestarifkommission fordert die Arbeitgeberseite dringend auf, mit Entscheidern in die nächsten Verhandlungen zu gehen und dort gemeinsam mit uns ein vernünftiges Gesamtpaket für die Galeria-Beschäftigten zu schnüren.

Seid solidarisch, schließt euch zusammen!
Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz und um die Zukunft des Warenhauses!

 

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