Zukunft nur mit fair bezahltem Personal
ver.di lehnt Lohnsparkonzept ab. Video: Kolleginnen und Kollegen aus den Tarifkommissionen reden Klartext
14. Februar 2023. Ohne jede Annäherung ist die erste Runde der Tarifverhandlungen zwischen ver.di und der Galeria-Geschäftsführung am 10. Februar zu Ende gegangen.
Während ver.di die Zahlung der Löhne und Gehälter für die Warenhaus- und Markthalle-Beschäftigten nach den regionalen Flächentarifverträgen des Einzelhandels einfordert, beharrt die andere Seite auf ihrem gegenteiligen Standpunkt: Mit Auslaufen der besonderen Insolvenzregelung gelte wieder der vor dem Insolvenzantrag gezahlte abgesenkte Tarif, behauptet die Arbeitgeberseite stur.
Die niedrigere Bezahlung sei »marktgerecht«, hieß es weiter, ergänzend könne aber über eine »kennzahlenabhängige« Vergütung gesprochen werden. Diese Position traf auf energischen Widerspruch aus den Reihen der Tarifkommissionsmitglieder von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) und Galeria Markthalle.
Wir erwarten ein positives Signal
ver.di kritisiert die Konzeptionslosigkeit des Managements, das offenbar keine anderen Antworten für die Zukunft der Warenhäuser hat als Sparen bei den Beschäftigten, Personalabbau und Schließungen.
Wir erwarten ein deutliches Signal, dass die Menschen bei Galeria wertgeschätzt werden und die Zukunft des Konzerns mit qualifiziertem und fair bezahltem Personal geplant wird.
Ein weiteres Sparprogramm auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen lehnen die Tarifkommissionsmitglieder ab. Statt Tarifakrobatik für ein Lohnsparkonzept zu betreiben, wurde die Arbeitgeberseite bei den Verhandlungen nachdrücklich aufgefordert, in der zweiten Runde ein echtes Zukunftskonzept vorzulegen und ihrer sozialen Verantwortung nachzukommen.
Für die Managementfehler müssen jetzt die Manager selbst geradestehen anstatt den Beschäftigten, die seit Jahren auf erhebliche Teile ihres Einkommens verzichten, schon wieder unter Drohgebärden die nächste Zeche zu präsentieren.
- Notwendig sind der Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages und die Rückkehr zu den regionalen Flächentarifverträgen der Länder, einschließlich zukünftiger Tariferhöhungen.
- Weiterhin fordert ver.di eine Mitgliedervorteilsregelung in Höhe von 750 Euro sowie eine Zahlung von 1.000 Euro für Beschäftigte, die in eventuellen Schließungsfilialen den Schlussverkauf bewältigen müssen.
- Für geleistete Mehrarbeitsstunden und andere Vergütungsansprüche der Beschäftigten wird eine Insolvenzsicherung verlangt.
Stärkt euren Tarifkommissionen den Rücken! Seid solidarisch, schließt euch zusammen!
DIE ZWEITE RUNDE DER VERHANDLUNGEN FINDET AM 22. FEBRUAR STATT!