(Quelle: Text von Andreas Vogtmeier zum rbb-Beitrag "Das EDEKA-Prinzip" vom 22.10.2014)
Vorausgesetzt das Kartellamt stimmt zu, werden die ca. 120 Berliner Kaiser´s-Märkte an EDEKA verkauft. Aus angestellten Filialleitern werden dann selbständige Kaufleute, die für ihren Standort weitgehend selbst verantwortlich sind. Wie groß ist das Risiko und was bedeutet das für die Angestellten?
Im hart umkämpften Lebensmittelmarkt ist EDEKA der Branchenführer. Der Verbund aus mehr als 4.000 selbstständigen Kaufleuten liegt mit einem Jahresumsatz von 22,6 Milliarden Euro deutlich vor den Konkurrenten Aldi, Lidl oder Rewe.
Und das Unternehmen will weiter wachsen. Im nächsten Jahr soll die Tengelmann-Gruppe mit den Kaiser's-Supermärkten übernommen werden – vorausgesetzt, das Bundeskartellamt stimmt dem zu.
Was macht EDEKA so erfolgreich? Experten meinen, es sei das "Prinzip EDEKA": Die Handelsgruppe ist kein zentral gelenkter Konzern, sondern eine Genossenschaft. Die Verantwortung tragen im Wesentlichen die selbstständigen Kaufleute.
Kritiker sagen, EDEKA habe das wirtschaftliche Risiko auf diesem Wege privatisiert und damit auch die soziale Verantwortung abgegeben. Denn die privaten Kaufleute entscheiden selbstständig über Lohnhöhe, Tarifbindung, betriebliche Mitbestimmung.
Laut der Gewerkschaft ver.di führt dieses Prinzip dazu, dass in einigen EDEKA-Märkten Dumpinglöhne bezahlt werden. Viele Filialen haben nach der Privatisierung keinen Betriebsrat mehr.
Die rbb-Sendereihe "was! Wirtschaft, Arbeit, Sparen" hat sich das "Prinzip EDEKA" am Beispiel eines Supermarktes in Pritzwalk genauer angeschaut.
Den vollständigen Text und das Video zu diesem Beitrag finden Sie auf der Webste des rbb.