Vor wenigen Tagen hat Tina Müller im Namen der Geschäftsleitung die Weichen auf Konfrontation gestellt. Bei einem Treffen mit ver.di teilte sie mit, dass das Unternehmen entschlossen sei, »zum jetzigen Zeitpunkt« keine Tarifverhandlungen aufzunehmen. Das ist eine Absage, die nicht folgenlos bleiben wird, wie sich bereits an einigen ver.di-Aktionen gezeigt hat.
Douglas will die Bewegung weg vom Tarifvertrag offenbar fortsetzen und das erfordert Gegenmaßnahmen. Bis vor wenigen Jahren hielt man sich noch weitgehend an die Ergebnisse aus den Flächentarif-Verhandlungen, aber ab 2019 sind diese nicht 1:1 an die Beschäftigten weitergegeben worden. Dennoch möchte das Unternehmen weiterhin ein sozialpartnerschaftliches Verhältnis mit ver.di pflegen, so die Douglas-Chefin. Doch das wird bei anhaltender Tarifflucht unmöglich sein.
Wir werden an die bisherigen guten Aktionen anknüpfen, um mit neuen Aktivitäten bis hin zu Arbeitsniederlegungen gegen die Ungleichbehandlung der Beschäftigten und für die Tarifbindung von Douglas kämpfen!
In einem Offenen Brief an die Geschäftsleitung mit dem Titel »Wir fordern Lohnerhöhungen und Tarifbindung für Douglas-Beschäftigte« ist Tina Müller zu mehr Verantwortung und Respekt gegenüber den Belegschaften aufgefordert worden. Unterzeichnet haben den Brief der ver.di-Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel Orhan Akman, die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Ulrike Gaal und die ver.di-Unternehmensbetreuerin Gabriele Ziegler.
Sie erinnern an die Lohn- und Gehaltseinbußen durch den teilweise erfolgten Lockdown und die Kurzarbeit sowie zunehmende Belastungen. Zugleich wird klargestellt, was sie von der Geschäftsleitung erwarten – statt warmer Worte und schöner Sonntagsreden die Erfüllung sehr konkreter Forderungen:
Tarifflucht, Filialschließungen und Entlassungen können und dürfen kein Konzept für die Zukunft bei Douglas sein. Die Beschäftigten haben dieses Unternehmen aufgebaut und dürfen jetzt nicht wegen Managementfehlern mit weniger Gehalt als Beschäftigte anderer Unternehmen billig abgespeist werden.