Abstand halten! Hygienevorschriften einhalten! Maske tragen!
Das sind die Regeln bei Amazon zum Schutz vor Corona. Man erlässt eine permanente Maskenpflicht, eine Zwei-Meter-Abstandregelung und hängt Schilder für die Einhaltung der Hygieneregeln auf. Gleichzeitig läuft der Arbeitsablauf weiter wie bisher, durch Schließung des stationären Einzelhandels sogar mit deutlich höherem Volumen, mit mehr Druck und teilweise mit mehr Beschäftigten. Das Kundenversprechen auf eine schnelle Lieferung ist oberstes Gebot!
Beim Stowen oder Picken gibt der Scanner vor, in welchem Gang, in welchem Regal die Ware eingelagert oder entnommen werden soll. Wie viele Beschäftigte sich schon im Gang aufhalten, welche Bereiche wie stark frequentiert sind, spielt keine Rolle. Zeiten von Inaktivität fallen auf, also rein in den Gang. Der nächste Cut-Off drückt, also rein in den Gang. Das von Amazon etablierte System der Kontrolle und Maßregelung von Mitarbeitern wirkt und bewirkt somit auch unvorsichtiges Verhalten.
Wer sich nicht an die Regeln hält – und die Arbeitsbedingungen lassen die Einhaltung der Regeln kaum zu – ist selbst schuld. Du bist selbst schuld, wenn du dich mit dem Virus ansteckst, weil du anderen bei der Arbeit zu nahe gekommen bist. Du bist selbst schuld, wenn du eine Abmahnung wegen der Nichteinhaltung von Corona-Regeln kassierst, weil du im Arbeitsstress unachtsam bist. Amazon wälzt jede Verantwortung auf die Beschäftigten ab.
Was du tun kannst:
Was Amazon tun muss:
Der bestmögliche Schutz der Beschäftigten muss Vorrang vor der schnellstmöglichen Bearbeitung von Kundenbestellungen haben! Und: Gesundheit geht vor Produktivität!
Die Arbeitsschutzverordnung Sars-Cov-2 besagt, dass der Arbeitgeber alle geeigneten technischen und organisatorischen Maßnahmen zu treffen hat, um betriebsbedingte Personenkontakte zu reduzieren. Die Anzahl der Personen, die zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten „on the floor“ sind, muss deutlich reduziert werden. Dazu müssen Lieferzusagen und Arbeitsvorgaben verändert werden. Schichtbesetzungen müssen angepasst werden, auch durch ein rollierendes System von bezahlten Freistellungen und wo möglich durch Homeoffice.
Das Arbeiten mit medizinischer Maske ist besonders anstrengend. Es muss mehr und bezahlte Pausen zum Durchatmen geben. Überstunden und zusätzliches Personal sind ein „no go“.
Gesundheit vor Profit!
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