„Make Amazon Pay“: ver.di ruft zu Streiks auf

„Black Friday“ - Internationaler Aktionstag gegen Ausbeutung bei Handelskonzern
26.11.2021
Streikposten bei Amazon in Bad Hersfeld

25. November 2021. Aus Anlass des Amazon-Aktionstages „Black Friday“ am Freitag, 26. November 2021, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten von Amazon erneut zu Streiks auf.gerufen Seit der Nacht zum Donnerstag haben die Beschäftigten in den Versandzentren Rheinberg, Bad Hersfeld, Koblenz und Graben bei Augsburg die Arbeit niedergelegt. Am Freitag folgten die Kolleginnen und Kollegen in Leipzig und Werne. Auch an anderen Standorten des Konzerns waren Aktionen vorgesehen.

Die Aktionen sind Bestandteil eines weltweiten Aktionstages, den die internationale Dienstleistungsgewerkschaft UNI Global Union, der auch ver.di angehört, zum „Black Friday“ gegen die Ausbeutung durch Amazon organisiert. An den Aktivitäten unter dem Motto „Make Amazon Pay“ beteiligen sich Beschäftigte unter anderem in den USA, Bangladesch, Spanien, Indien, Frankreich, Italien und Großbritannien. „ver.di unterstützt den weltweiten Aktionstag, denn auch hier gilt: Amazon muss zur Kasse gebeten werden! Es muss Schluss sein mit Steuervermeidung und Tariflosigkeit´“, betont Orhan Akman, Fachgruppenleiter für den Einzel- und Versandhandel bei ver.di.

 

Amazon verschärft durch seine Preiskriege den Verdrängungs- und Vernichtungswettbewerb in der Branche. Ausbaden müssen das die Beschäftigten.

Orhan Akman, ver.di

Für die Aktionstage „Black Friday“ (26. November) und „Cyber Monday“ (29. November) erwartet der Handelsverband Deutschland (HDE) einen Gesamtumsatz von rund 4,9 Milliarden Euro, das wäre ein Zuwachs von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Es ist absehbar, dass der Löwenanteil der durch die Aktionstage generierten Umsätze auch dieses Mal wieder auf Amazon und wenige andere Großkonzerne entfallen wird“, erklärt Akman. „Auf der Strecke bleiben kleinere Unternehmen, die keine Millionenetats für Werbung und Rabattschlachten aufbringen können“, so der Gewerkschafter.

Amazon verschärfe durch seine Preiskriege den Verdrängungs- und Vernichtungswettbewerb in der Branche auch in Deutschland. Ausbaden müssten das die Beschäftigten, warnt Akman. „Amazon finanziert seine aggressive Strategie durch Dumpinglöhne und Steuervermeidung. Damit bezahlen die Kolleginnen und Kollegen und letztlich auch die gesamte Gesellschaft die Milliardenprofite dieses US-Giganten mit.“

Nach wie vor weigere sich Amazon, mit der Gewerkschaft über die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels sowie einen Tarifvertrag für Gute und Gesunde Arbeit zu verhandeln. „Das zeigt, dass der Konzern – anders als in Werbespots präsentiert – den Kolleginnen und Kollegen keine Wertschätzung entgegenbringt, sondern sie lediglich als Kostenfaktoren ansieht. Milliardengewinne und Dumpinglöhne sind zwei Seiten ein und derselben Medaille bei Amazon“, so Akman.

 

Make Amazon Pay Day

Make Amazon Pay Day

Plakat zum Make Amazon Pay Day am 26. November 2021
© UNI Global Union