Das größere Stück vom Kuchen haben wir längst verdient!
Online-Riese erzielt Extraprofite durch Corona-Krise, Beschäftigte erwarten Einkommenserhöhung.Der Reichtum von Amazon-Gründer Jeff Bezos wächst im Sekundentakt: Er braucht weniger als eine halbe Minute, um auf das Jahresgehalt eines seiner Beschäftigten zu kommen, wie das Digitalmagazin t3n ausgerechnet hat. Geht’s vielleicht noch ein bisschen schräger und schneller?
Laut US-Magazin „Forbes“ ist das Bezos-Privatvermögen bis Anfang September explodiert: auf 179 Milliarden Dollar. Das ist aktuell mehr als der Jahresetat des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales!
Amazon fährt dicke Extraprofite ein
Als einer der größten Gewinner der Corona-Pandemie fährt Amazon enorme Extraprofite ein. Sie resultieren ganz wesentlich aus der Knochenarbeit, die Tag für Tag gerade in den Versandzentren geleistet wird. Die Beschäftigten müssen dabei ihre Gesundheit riskieren, weil Schutzvorkehrungen trotz gegenteiliger Beteuerungen des Arbeitgebers noch immer große Lücken aufweisen.
Gleichzeitig wachsen an vielen Stellen die Arbeitsanforderungen, die unter starkem Druck bewältigt werden müssen, damit der Laden läuft. Unsere Forderungen nach einem Tarifvertrag für gute und gesunde Arbeit sowie nach tariflicher Entlohnung bleiben deshalb topaktuell.
Für das zweite Quartal 2020 wurde mit 5,2 Milliarden der bisher höchste Gewinn in der Firmengeschichte von Amazon vermeldet. Und die Prognosen für das dritte Quartal liegen ähnlich hoch. Höchste Zeit also, dass diejenigen, die das alles erwirtschaften, mehr abbekommen als bisher!
Zwei Euro mehr pro Stunde weiterzahlen!
Wir haben mit unseren letzten Streiks und Aktionen an mehreren Standorten auch Druck dafür gemacht, dass die von Mitte März bis Ende Mai gezahlten zusätzlichen 2 Euro pro Stunde dauerhaft gemacht werden – und zwar als regulärer Teil des Lohns, nicht wie bisher als sehr risikoreiche Anwesenheitsprämie. Diese Forderung steht nach wie vor, dafür werden wir uns weiter mit aller Kraft einsetzen – macht mit!
Das Geld ist da – weder Bezos noch sein Unternehmen sind Armutskandidaten. Nicht zufällig bahnt der Konzern gerade eine Firmenbeteiligung in Indien an, die 20 Milliarden Dollar kosten würde.
Um sehr viel kleinere Dimensionen geht es bei den Prämien, die jetzt bei uns an alle Beschäftigten ausgezahlt werden sollen: 500 Euro pro Kopf, wobei für Führungskräfte das Doppelte angedacht ist, wie berichtet wird. Das ist völlig ungerecht, deshalb fordern wir eine 1.000-Euro-Prämie für alle!
Und wie sieht es eigentlich mit der Lohnerhöhung 2020 aus? Im Raum stehen 1,8 Prozent – eine absurde Ankündigung angesichts der Rekordgewinne des Konzerns.
Angesichts der glänzenden Amazon-Geschäfte erwarten viele Beschäftigte zusammen mit den ver.di-Aktiven in den Betrieben eine deutlich höhere Anhebung ihrer Einkommen. Sie muss tabellenwirksam sein und somit zur Ausgangsbasis für alle kommenden Erhöhungen werden!
Diese Infos gibt es hier als PDF, gerne auch zum Weiterverteilen an eure Kolleginnen und Kollegen:
Für bessere Einkommen und Arbeitsbedingungen – am besten durch Tarifverträge abgesichert – werden wir weiter auf vielfältige Weise kämpfen.
Macht mit, schließt euch zusammen und werdet ver.di-Mitglied, damit wir das gemeinsam durchsetzen können!
Immer noch nicht Mitglied bei ver.di?
Jetzt aber los – für mehr Wertschätzung und Sicherheit bei Amazon!
Ich will mehr Infos zu ver.di!