Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) kritisiert den Versuch von Arbeitgebern des Verbandes Mecklenburg-Vorpommerscher Omnibusunternehmen e.V. (mVO), mit der Christlichen Scheingewerkschaft GöD einen Tarifvertrag zu Dumpingkonditionen abschließen zu wollen, auf das Schärfste.
Nachdem sich ver.di Nord während der Verhandlungen nicht auf einen völlig unzulänglichen Tarifvertrag für die Beschäftigten des mVO eingelassen hat, gibt es nun wohl Bestrebungen, einen Tarifvertrag mit einer in Mecklenburg-Vorpommern bislang nicht existenten Gewerkschaft abzuschließen.
Bei der Anklamer Verkehrsgesellschaft, einem der größten Mitgliedsbetriebe des mVo, geht der Geschäftsführer auf Beschäftigte zu und versucht diese zu einem Eintritt in die angebliche Gewerkschaft GöD zu bewegen, um bei einer Pseudotarifverhandlung am 05.02.2014 einen alten Tarifvertrag fortzusetzen. Er verspricht dabei auch, eine Haftungsversicherung für die Fahrer zu bezahlen, um die GUV/FAKULTA, bei der die Fahrerinnen und Fahrer als Mitglied von ver.di versichert sind, zu unterlaufen.
„Das sind Wildwest-Methoden, die eine Schande für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern darstellen und die von uns weder toleriert noch akzeptiert werden“, so Karin Hesse, Leiterin des ver.di Landesbezirks Nord.
„Eine sogenannte Gewerkschaft, die nirgendwo stattfindet, will sich nun durch von Arbeitgebern geworbene Mitglieder eine Art Legitimation erkaufen, um die Arbeitnehmerinteressen in Mecklenburg-Vorpommern zu vertreten. Nicht mit uns! Wir werden gegen die Scheingewerkschaft vorgehen und juristisch prüfen lassen, ob sie die Bezeichnung Gewerkschaft überhaupt verdient", so Hesse weiter.
„Wir haben versucht, einen Tarifvertrag mit normalen gewerkschaftlichen Mitteln, die Verhandlungen heißen, zu erreichen. Wenn die Arbeitgeber nun glauben, sich eine Gewerkschaft ihres Vertrauens suchen zu können, haben sie sich geschnitten. Wir leben hier nicht in einer Bananenrepublik sondern auf Basis einer demokratischen Grundordnung und wir werden nun beim Bundesvorstand Streiks für diesen Bereich beantragen“, so Gerhard Mette, Verhandlungsführer von ver.di Nord.