Streiks verursachen die, die keine fairen Löhne zahlen und nicht die, die dafür kämpfen!

01.09.2023
Streikende in Bochum

Die dreiste Blockadehaltung der Arbeitgeber im Handel hält an.

„Der dramatischen wirtschaftlichen Situation der Beschäftigten durch die anhaltenden steigenden täglichen Kosten, stehen die Arbeitgeber mit einer noch nie dagewesenen Gleichgültigkeit gegenüber. Dieses skandalöse Verhalten hat nun zur Folge, dass sich der Tarifkonflikt weiter verschärfen wird.“, so Thomas Gürlebeck, Verhandlungsführer in Bayern.

Es darf dann aber auch niemanden mehr wundern, wenn weitere Streikaktionen die Regale leer werden lassen. Verantwortlich dafür sind die Arbeitgeber und nicht die Beschäftigten!

 

 

 

 

Tarifrunde im Groß- und Außenhandel in Bayern: Reallohnverlust ist für die Beschäftigten keine Option, Arbeitgeber verweigern Tarifeinigung

 

Die sechste Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt im bayerischen Groß- und Außenhandel endete, aufgrund der Blockadehaltung der Arbeitgeber, ohne Einigung. Die ver.di Tarifkommission unternahm mehrere Versuche die Arbeitgeber von einer Tariflösung zu überzeugen. Die Arbeitgeber ihrerseits verweigerten sich allerdings komplett. Obendrein weigerten sie sich ein verbessertes Angebot abzugeben. Anstatt die dramatischen Reallohnverluste der Beschäftigten gemeinsam zu bekämpfen, fordern die Arbeitgeber weiterhin einen Billigtarifabschluss, der die wirtschaftliche Situation der Beschäftigten massiv verschärfen soll.

 

„Die Arbeitgeber täuschen sich, wenn sie hoffen, dass sich durch ihr auf Zeit spielen, die Beschäftigten ihre Forderung nach hohen tabellenwirksamen Erhöhungen aufgeben. Das Gegenteil wird der Fall sein. Den Arbeitgebern steht ein heißer Herbst ins Haus.“

Thomas Gürlebeck, ver.di-Verhandlungsführer

„Dass die bayerischen Arbeitgeber im Groß- und Außenhandel heute in eine totale Verweigerung in die Tarifverhandlungen gegangen sind, zeigt deutlich, dass ihnen nur ihre eigenen Profite wichtig sind. Der dramatischen wirtschaftlichen Situation der Beschäftigten durch die anhaltenden steigenden täglichen Kosten, stehen die Arbeitgeber mit einer noch nie dagewesenen Gleichgültigkeit gegenüber. Dieses skandalöse Verhalten hat nun zur Folge, dass sich der Tarifkonflikt weiter verschärfen wird.“ erklärte Thomas Gürlebeck, Verhandlungsführer der Gewerkschaft ver.di, nach den Verhandlungen.

Die nächsten Tarifverhandlungen finden am 05.10.2023 statt.

 

 

 

Einzelhandel in NRW: Blockadesommer hält an: Einzelhandel- Arbeitgeber mauern weiter!

 

Der Sommer der Blockadehaltung hält an. Auch in sechster Runde legten die Arbeitgeber am 25. August in Düsseldorf kein verbessertes Angebot vor. Somit gibt es weiterhin keinen Abschluss für die rund 517.000 sozialversicherungspflichtigen und 197.000 geringfügig Beschäftigten im NRW-Einzelhandel. Fortgesetzt werden die Verhandlungen voraussichtlich am 17. Oktober in Recklinghausen.

 

„Vor allem Frauen leiden unter den niedrigen Einkommen. Wer heute kaum über die Runden kommt, dem droht auch über das Arbeitsleben hinaus die Altersarmut. Diesen Skandal nehmen wir nicht hin, denn dafür zahlen nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Allgemeinheit. Deswegen setzen wir die Streikmaßnahmen unermüdlich fort.“

Silke Zimmer, ver.di-Verhandlungsführerin

„Das Verhalten der Arbeitgeber reißt in Zeiten von Inflation und steigenden Lebensmittelkosten immer größere Löcher in die Taschen der Beschäftigten. Für uns ist klar: Wer ein Lohndefizit vorschlägt, darf sich nicht wundern, wenn Supermarktregale leer bleiben. Wer darüber hinaus behauptet, die Gewerkschaft würde einem Abschluss im Wege stehen, aber selbst einseitig Verhandlungstermine absagt und kein neues Angebot vorlegt, macht sich unglaubwürdig“, erklärte die ver.di-Verhandlungsführerin, Silke Zimmer.

Die Tarifverhandlungen für die rund 306.000 sozialversicherungspflichtig und 54.000 geringfügig Beschäftigten des Groß- und Außenhandels NRW sind auch nach fünf Verhandlungstagen ergebnislos vertagt worden. Fortgesetzt werden die Verhandlungen am kommenden Montag. (04. September) „Wir hören von vielen Beschäftigten, dass sie ihr Leben mit den Gehältern und Löhnen im Handel nicht mehr finanzieren können. Deswegen zeigen die Beschäftigten Mut, Ausdauer und Entschlossenheit bei den Streiks, um die Ignoranz und die Blockadehaltung der Arbeitgeber zu brechen und sie zu einem fairen Tarifabschluss zu bewegen“, erklärte Gewerkschaftssekretärin Gaby Beuing.

 

Handel in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen: Streiks im Großhandel werden ausgeweitet! – Wir kämpfen weiter!

 

ver.di verstärkt den Druck auf die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen für existenzsichernde Einkommen im Handel. Bislang haben die Arbeitgeber in den Verhandlungen lediglich Reallohnverluste angeboten.

Deshalb sind die Beschäftigten im Phoenix Pharmahandel in Leipzig, Am Schenkberg 3 ab dem 31.August, 5.30 Uhr zum Streik aufgerufen. Der Ausstand soll bis zum 1. September 2023, 24 Uhr andauern. „Die Kolleginnen und Kollegen im Großhandel haben eine hohe Erwartungshaltung an die diesjährige Tarifrunde und sind sehr verärgert über das immer noch nicht zufriedenstellende Angebot der Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde. Zwischen Angebot und Forderungen klaffen noch Lichtjahre, deshalb müssen wir streiken. Die Beschäftigten benötigen eine kräftige tabellenwirksame Entgelterhöhung um die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten zu stemmen“, erklärt Sylke Hustan, ver.di Verhandlungsführerin im Großhandel in Sachsen.

Die nächste Tarifverhandlung findet erst am 19. September 2023 in Dresden statt.