...tut es aber nicht. Auch in dieser Woche blieben die Verhandlungen ergebnislos. In NRW hat die Arbeitgeberseite auch in der 7. (!) Verhandlungsrunde im Einzelhandel kein verbessertes Angebot vorgelegt. Wir bleiben dabei: wir brauchen dringend nachhaltige Entgelterhöhungen, weil wir uns keine weiteren Reallohnverluste leisten können.
Wer keine Angebote macht, provoziert Streiks im Weihnachtsgeschäft.
Die Verhandlungen für den nordrhein-westfälischen Einzelhandel sind am Dienstag, den 17.10. am späten Nachmittag ergebnislos beendet worden. Die Arbeitgeber legten kein neues Angebot vor. Es bleibt unverändert beim letzten Angebot von 150 Euro pro Monat ab 1. August 2023 und weiteren 3,1 Prozent ab Mai 2024. Damit erhielten Verkäuferinnen und Verkäufer im Endgehalt eine Entgelterhöhung von 92 Cent pro Stunde in 2023 und ab 2024 weitere 56 Cent.
Die Verhandlungen werden am 30. November fortgesetzt.
Die ver.di-Verhandlungsführerin für NRW, Silke Zimmer, erklärte: „Die Beschäftigten warten seit mehr als sechs Monaten auf eine Tarifeinigung. Mit ihrer Blockadehaltung machen die Arbeitgeber deutlich, dass sie die existentiellen Sorgen ihrer Beschäftigten verkennen! Wir bleiben dabei: Weder Reallohnverluste noch die reale Gefahr von Armut im Alter sind für uns hinnehmbar. Das haben auch die mehr als 1.200 Streikenden am Verhandlungsort erneut deutlich gemacht.“
ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro.
„Die weiterhin hohe Streikbeteiligung zeigt, dass das Vorhaben der Arbeitgeber, uns den Wind aus den Segeln zu nehmen, gescheitert ist“, so Zimmer. Allein während des bundesweiten Handelsstreiktags am vergangenen Freitag haben sich über 10.000 Beschäftigte an den Streikmaßnahmen beteiligt. „Die Beschäftigten brauchen umgehend tabellenwirksame Tarifsteigerungen, weil sie sich keine weiteren Reallohnverluste leisten können. Wir erwarten von den Arbeitgebern, dass sie sich endlich aus ihre Blockadehaltung herausbewegen und ein abschlussfähiges Angebot vorlegen.“
Und auch die Verhandlungen im Groß- und Außenhandel sind ergebnislos beendet worden. Sie werden am 01.12. fortgeführt werden.
Die Arbeitskampfmaßnahmen im Großhandel für existenzsichernde Einkommen erreichen am 16.10.2023 einen weiteren Höhepunkt.
Erstmalig wurden die Beschäftigten an sechs Lagerstandorten in Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen zum Streik aufgerufen. Dazu gehören die Beschäftigten vom Rewe-Lager in Nossen und in Neudietendorf, vom Netto- Lager in Thiendorf, in Coswig (Anhalt), Guteborn und in Erfurt-Stotternheim. Die Streiks werden mehrere Tage andauern.
Durch die Streikaktionen in den Zentrallägern kann es zu Versorgungsengpässen in den Filialen kommen.
„Die Kolleginnen und Kollegen im Großhandel sind sehr verärgert über die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber, fünf Monate im Tarifkampf und noch kein angemessenes Angebot der Arbeitgeber. Zwischen Angebot und Forderungen klaffen noch Lichtjahre, deshalb müssen wir streiken. Die Beschäftigten benötigen eine kräftige tabellenwirksame Entgelterhöhung um die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten zu stemmen und das möglichst schnell“, erklärt Sylke Hustan, ver.di Verhandlungsführerin im Großhandel.