Gruseliges in der Halloween-Woche: Die Supermarktregale bleiben leer und mögliche Streiks im Weihnachtsgeschäft rücken immer näher.
Verantwortlich dafür sind die Arbeitgeber, die eine Einigung im Tarifstreit weiterhin verhindern und den Beschäftigten im Einzelhandel damit eine beängstigende Zukunft in Aussicht stellen: 70 % von ihnen sind akut von Altersarmut bedroht.
Dagegen gehen wir weiter auf die Straße! Wir wollen schon lange einen Tarifabschluss, aber nicht um jeden Preis. Ein Angebot, das Beschäftigte in die Altersarmut schickt, ist inakzeptabel!
Die Arbeitskampfmaßnahmen im bayerischen Handel für existenzsichernde Einkommen machen an Halloween auf das Grauen vieler Beschäftigter vor der drohenden Altersarmut aufmerksam. Insgesamt werden über 80 Betriebe zum Streik aufgerufen. Einzelne Betriebe sind schon seit mehreren Wochen im Streik. Durch die Streikaktionen in den Zentrallägern kommt es zu Versorgungsengpässen, vor allem in den Filialen.
„70 % der Beschäftigten im Handel sind akut von Altersarmut bedroht. Schon jetzt wissen viele Beschäftigte wegen der dramatischen Preissteigerungen in 2022 und 2023 nicht mehr, wie sie ihr Leben bestreiten sollen. Gegen dieses Grauen an Halloween gemeinsam anzukämpfen und auf die Straße zu gehen, ist ein weiterer mutiger Schritt der Streikenden im Handel“, so Hubert Thiermeyer, ver.di- Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel.
Die Tarifverhandlungen im bayerischen Groß- und Außenhandel gehen am 21.11.2023 in die achte Runde. Die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel werden am 11.12.2023 und im Buchhandel am 30.11.2023 fortgesetzt.
Am 02.11.23 fanden die Tarifverhandlungen für die über 270.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen statt. Leider sind diese nach kurzer Zeit wieder erbenislos beendet worden.
„Seit der letzten Verhandlungsrunde am 4. Oktober legten abermals tausende Beschäftigte ihre Arbeit nieder, um Druck zu machen. Wir wollen bereits seit Juni einen schnellen Abschluss, aber nicht um jeden Preis“, so ver.di-Verhandlungsführer Torsten Furgol. „Das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür und die Beschäftigten auch, wenn die Arbeitgeber sich nicht bewegen. Bereits seit Monaten gehen Fotos umher mit leeren Regalen in den Supermärkten. Wir können aber noch mehr“, so Furgol weiter.
ver.di fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter ab Juni 2023 von 2,50 € pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 € pro Monat angehoben werden. Weiterhin werden die Arbeitgeber aufgefordert mit ver.di gemeinsam die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge in der Branche zu beantragen. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen.