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Für nachhaltigen Orangensaft

Für nachhaltigen Orangensaft

ver.di unterstützt Partnerschaft für bessere Arbeitsbedingungen in Brasilien
Stefanie Nutzenberger wurde per Video zum Launch der Partnerschaft für nachhaltigen Orangensaft zugeschaltet Panao Stefanie Nutzenberger beim PANAO-Launch  – Stefanie Nutzenberger wurde per Video zum Launch der Partnerschaft für nachhaltigen Orangensaft zugeschaltet

Orangensaft erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit. 2019 wurde mit 7,2 Litern pro Kopf mehr Orangensaft als Apfelsaft getrunken. Der Großteil des hierzulande konsumierten Saftes stammt aus Brasilien.  Anbau, Ernte und Weiterverarbeitung der Früchte bringen zahlreiche soziale, ökonomische und ökologische Herausforderungen mit sich. Um diese zu bewältigen, hat sich im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages in Düsseldorf am 4. Dezember 2020 die Partnerschaft für Nachhaltigen Orangensaft (PANAO) gegründet. Beteiligt daran sind Beckers Bester, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die Christliche Initiative Romero (CIR), Kaufland, die REWE Group, TIE, TransFair e. V. (Fairtrade Deutschland) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Als Mitglieder der Partnerschaft treten sie dafür ein, soziale Gerechtigkeit und Arbeitsrechte sowie Arbeits- und Umweltschutz in der Orangensaftlieferkette aktiv zu fördern.

Stefanie Nutzenberger, für den Handel zuständiges Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes, sagte während der Podiumsdiskussion auf der Gründungsveranstaltung: „Internationale Solidarität ist ein Kernelement gewerkschaftlicher Tätigkeit seit dem Entstehen der Gewerkschaftsbewegung im 19. Jahrhundert. Schon seit vielen Jahren arbeiten wir auch als ver.di-Fachbereich Handel mit unseren Kolleginnen und Kollegen in vielen Teilen der Welt zusammen, unter anderem auch mit den Gewerkschaften der Landarbeiterinnen und Landarbeiter in Brasilien und mit dem brasilianischen Netzwerk Orangensaft, Rede Suco.

Entscheidend ist, dass die Gewerkschaften vor Ort gestärkt werden und frei und sicher ihre Aufgabe erfüllen können.

Stefanie Nutzenberger

Wir haben die Partnerschaft für nachhaltigen Orangensaft mitbegründet, weil uns daran gelegen ist, gemeinsam mit den anderen Akteuren von Panao die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter in Brasilien zu verbessern – aber nicht stellvertretend für die Kolleginnen und Kollegen dort, sondern mit ihnen zusammen. Entscheidend dafür ist, dass die Gewerkschaften vor Ort gestärkt werden und frei und sicher ihre Aufgabe erfüllen können.“ 

Den Vorsitz der Partnerschaft für Nachhaltigen Orangensaft (PANAO) hat Sebastian Koeppel von Beckers Bester im November 2020 für ein Jahr übernommen. Im Rahmen der Gründungsfeierlichkeiten schilderte er seine Motivation: „Wir sind ein Familienunternehmen in vierter Generation und haben schon viele Veränderungen erlebt. Aber mehr denn je sind wir gefragt, Verantwortung zu übernehmen. Schließlich wollen wir unseren Kundinnen und Kunden Produkte anbieten, auf die wir stolz sein können. Und das geht nur, wenn Mensch und Umwelt während des gesamten Herstellungsprozesses mit Respekt begegnet wird. So sehe ich der Arbeit in der PANAO mit großer Hoffnung entgegen, um langfristig Deutschlands beliebtesten Saft durchweg nachhaltig zu produzieren.“

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller erklärte aus Anlass der Gründung: „Jeder Deutsche trinkt im Durchschnitt über 7 Liter Orangensaft im Jahr. Der Großteil des Saftes kommt aus Brasilien, wo Frauen und Männer für unseren Konsum noch immer schuften und die Natur leidet. Nicht nur zur Weihnachtszeit sollten wir deshalb Solidarität zeigen und auf Nachhaltigkeit achten – sondern das ganze Jahr. Ich freue mich, dass  beckers bester, Kaufland und REWE von Unternehmensseite vorangehen. Das ist ein wichtiges Zeichen in unserer globalisierten Welt, denn fairer Handel in globalen Lieferketten ist der Schlüssel für die Entwicklung von Arbeitsplätzen und den Erhalt der Umwelt in den Entwicklungsländern – das ist das Entscheidende. PANAO ist ein gutes Beispiel dafür. Die Akteure reden nicht nur, sie handeln und wollen Verbesserungen schaffen. Sie setzen sich etwa für existenzsichernde Löhne ein und stehen dafür mit Gewerkschaften in Braslien in Kontakt. Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass jeder Supermarkt in Deutschland nur noch nachhaltige Ware anbietet. Nachhaltigkeit muss zum Standard werden.“ 

Weitere Informationen zur Partnerschaft für Nachhaltigen Orangensaft (PANAO) erhalten Sie auf www.panao.org.


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